Ein Drittel unserer Lebensmittel hängt von der Bestäubung durch Bienen und andere Insekten ab. Wildbienen, also nicht vom Menschen gezüchtete Bienen, bestäuben Pflanzen übrigens effizienter als Honigbienen. Sie sind daher besonders wichtig für unsere Ernährung.
Unterstützen daher auch Sie unsere Wildbienen, zum Beispiel mit einer Nisthilfe. Ideal ist, wenn Sie die Bienen-Nisthilfe bereits im Herbst oder Anfang des Winters an einem passenden, regengeschützten Ort anbringen! Wildbienen gehören bekanntlich zu den allerersten Insekten, die im Frühling aktiv sind.
Was wir für Wildbienen tun können
Um Wildbienen zu schützen, sollten Sie möglichst keine giftigen Spritzmittel im Garten verwenden. Auch biologische Gifte sollten nur sparsam eingesetzt werden. Wildbienen sind für den Gemüse- und Obstgarten besonders nützlich: Hummeln und Bienen, weil sie die Blütenpflanzen während des Pollensammelns bestäuben, und Wespen, weil sie einen Großteil der Schadinsekten in unseren Gärten fressen.
Nisthilfen sichern das Überleben unserer „Wilden“
Bestimmt haben auch Sie schon einmal ein Wildbienenhaus gesehen: Ein Häuschen mit löchrig gebohrten Holzscheiben, ausgehöhlten Stängeln und manchmal auch mit durchlöcherten Lehmziegeln. Die Wildbienen benötigen die Nisthilfen, um ihre Eier darin abzulegen. Im Wildbienenhaus oder in einer Nisthilfe wächst die Brut heran und schlüpft im nächsten Frühjahr. Ohne Nistmöglichkeiten gibt es im nächsten Jahr keine Wildbienen mehr, denn die Tiere sterben, wenn sie die Eier abgelegt haben. Nisthilfen können Sie selbst bauen (zahlreiche Anleitungen hierfür finden Sie im Internet) oder auch fertig bzw. als Bausatz zum Zusammenbauen kaufen.
Kindern mit Nisthilfe-Bau die Natur näher bringen
Viele Kinder – insbesondere Stadtkinder – haben heutzutage den Bezug zur Natur komplett verloren. Sie kennen Tiere und Pflanzen fast ausschließlich aus Bilderbüchern oder aus dem Fernsehen. Dabei ist es so wichtig, dass Kinder natürliche Lebensräume kennenlernen und respektieren – nur so kann ein achtsamer Umgang mit der Natur entstehen. Nutzen Sie die Gelegenheit und bauen Sie die Nisthilfe mit Ihren (Enkel-)kindern. Ob mit einem Bausatz oder selbst gemacht: Auf jeden Fall können Sie beim Basteln und Zusammenbauen der Nisthilfe Kindern die Lebensweise der Wildbienen näher bringen und unbegründete Ängste abbauen.
Achtung: Die Nisthilfen sind nicht für die staatenbildende Honigbiene gedacht, sondern für Wildbienen, die einzeln leben, sogenannte Solitärbienen.
Da Bienen grundsätzlich wärme- und trockenheitsliebende Tiere sind, sind die Nisthilfen an sonnenexponierten Stellen und regengeschützt anzubringen. Als Standorte eignen sich am besten Häuserwände, die Richtung Süden oder Südosten zeigen, wo viel Sonne hinkommt. Eine Wand bietet nicht nur einfache Möglichkeiten der Befestigung, sondern auch einen Windschutz, der den Standort zusätzlich erwärmt.
Ist die Nisthilfe einmal aufgestellt, sollte sie während des Sommers nicht mehr bewegt werden. Wildbienen, die die Nisthilfe nutzen, merken sich den Standort genau und finden ihre Nester nicht wieder, wenn sie versetzt werden. Während des Winters, wenn die Bienen verpuppt oder als Ruhelarve überdauern, kann der Standort korrigiert oder gewechselt werden.
Unsere Wildbienen – eine faszinierende Vielfalt
In Österreich gibt es ca. 700 Wildbienenarten, und gerade sie sind meist auf die Bestäubung bestimmter Pflanzenarten spezialisiert.
Der Großteil der Wildbienen hat übrigens so zierliche Stacheln, dass diese die menschliche Haut nicht durchdringen. Und anders als bei Honigbienen gibt es bei Wildbienen auch keine Schwarmbildung. Jedes Tier lebt für sich alleine.
Das Greenpeace Bienen-Rettungspaket
Nutzen Sie den Inhalt des Bienen-Rettungspaketes und leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Schutz unserer Bienen. Das Bienen-Schutzpaket besteht aus folgenden Teilen:
Die Nisthilfe können Sie nach der im Paket beigelegten Bauanleitung zusammensetzen und aufhängen. Lassen Sie diese Nisthilfe über den Winter im Freien hängen.
■ Aus den ebenfalls beiliegenden Blumensamen wächst das Futter für Ihre Bienen.
■ Das Wildbienenposter macht es Ihnen möglich, die eine oder andere Biene, die Sie sichten, auch zu erkennen.
■ Im Greenpeace-Ratgeber finden Sie noch einige Tipps, wie Sie Bienen helfen können und Ihren ganz persönlichen Beitrag für die biologische Vielfalt leisten können.
Hier gibt es das Bienen-Rettungspaket:
landwirtschaft.greenpeace.at/team-biene
Weitere Informationen zum Thema Bienen finden Sie unter www.bienenschutz.at
Wildbienen lieben Wildpflanzen
Während Nisthilfen ein guter Beitrag zur Verbesserung des Lebensraums für Wildbienen sind, kommt dem Nahrungsangebot eine mindestens ebenso große Bedeutung zu. Im eigenen Garten lassen sich die meisten Wildbienen nicht während des Nistens, sondern während der Nahrungssuche beobachten. Wildpflanzen sind die primären Pollen- und Nektarquellen der Wildbienen. Mit der richtigen Wahl von Pflanzen lässt sich das Nahrungsangebot für viele Wildbienen gezielt verbessern. Dabei gilt: Lieber Wild- als Kulturpflanzen sprießen lassen. Möglichst wenig gefüllte Blüten mit verdeckten oder umgewandelten Staubgefäßen anpflanzen, denn sie produzieren kaum mehr Pollen, der für die Vorratshaltung in der Kinderstube wichtig ist. Lippenblütler wie Salbei, Lavendel oder Minzen sind bei den“Wilden“ besonders begehrt.
Häufig werden auch gerade Wildkräuter, die von vielen abschätzig als Unkraut bezeichnet werden, von Wildbienen sehr geschätzt, beispielsweise Rote Taubnessel, Wilde Möhre, Disteln, Kornblume oder Klatschmohn.
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