Tipps von unserem EDV-Experten Ernst Kristof

In einem früheren Bericht habe ich Ihnen über die Vor- und die Nachteile von „Cloud“-Diensten berichtet. Dabei ist einer der wichtigsten Sicherheitsmerkmale die Vergabe von sicheren Kennwörtern, damit von unberechtigten Personen mit unseren Daten nichts Unrechtmäßiges angestellt werden kann.

Mit ein paar einfachen Tipps können Sie Datendiebstahl und Datenverlust vorbeugen.

Sichere Passwörter: Tipps für den perfekten Schutz

Die schlechtesten Passwörter sind die, die am häufigsten zu erraten sind, oder die, die sich durch logische Schlussfolgerungen ergeben.

Was bezeichnet man als KEIN sicheres Kennwort?
Nehmen wir beispielsweise das Wort „Insel“. Wenn man eine Software aus dem Internet lädt, die jeden Buchstaben des Alphabets ausprobiert, wäre das Kennwort mit einem halbwegs schnellen Computer innerhalb von wenigen Minuten geknackt, denn es ist ein gängiges Wort.

Im Internet gibt es sogenannte Kennwort-Knack-Programme, die alle Wörter der Wörterbücher der am PC oder in der Cloud verwendeten Sprachen ausprobieren, und so auch in absehbarer Zeit sich unberechtigten Zugriff auf Daten beschaffen können.

Ganz schlaue BenutzerInnen wählen eine Zeichenfolge aus Zahlen. Jedoch mit diesen Gedankengängen haben sich die Kennwortknacker ebenso schon befasst und haben in ihren Programmen entsprechende Umsetzungsalgorithmen eingebaut.

Es wird regelmäßig in diversen Fachzeitschriften die Auflistung der gängigsten Kennörter veröffentlicht.

Hier einige Beispiele:

123456
12345
123456789
Password
iloveyou
princess
rockyou
1234567
12345678
abc123
Welcome
master
login
Pa$$w0rd
qwertzuiop

Befindet sich eines Ihrer Kennwörter auch in dieser Liste?

Viele verwenden in Kennwörtern gerne Geburtstage. In der heutigen Zeit, in dem so ziemlich jeder Dienst mit anderen vernetzt ist, ist nicht sicherzustellen, dass Ihr Geburtstag für einen potenziellen Eindringling geheim ist. Außerdem Eine lange Reihe von Datumswerten kann schnell per Porgramm als Vergleich genutzt werden.

Um seine Accounts im Internet vor Hackern zu schützen, benötigt man neben Passwörtern und einen „sauberen“ Computer. Denn auch das beste Kennwort ist nutzlos, wenn es auf dem PC nur so vor Viren und Trojanern wimmelt. Gehen Sie deshalb zunächst auf Nummer sicher und kontrollieren Sie Ihren Virenschutz und Ihre Firewall.

Die Zahl der Hackerangriffe nimmt stetig zu – umso wichtiger ist es, sich ausreichend mit dem Thema Schutz zu befassen.

Tipps zum Umgang mit Kennwörtern:

Verwenden Sie nicht dasselbe Kennwort für mehrere Benutzerkonten.

Wenn das Kennwort von einem Hacker entschlüsselt wurde, können gegebenenfalls andere Konten mit diesem Kennwort zu betrügerischen Zwecken missbraucht werden. Ändern Sie Ihre Kennwörter regelmäßig und verwenden Sie alte Kennwörter nicht erneut.

Sichere Kennwörter und Kennwortphrasen

Statt Kennwörtern kann man sogenannte Kennwortphrasen verwenden. Als Kennwortphrase bezeichnet man einen Satz, bei welchem jeweils der erste Buchstabe der einzelnen Wörter verwendet wird, wobei bestimmte Buchstaben durch Satz- oder Sonderzeichen ersetzt werden.

Hier ein Beispiel: GAw20!6nr.
Diese Kennwortphrase würde wohl niemand erraten und eine Software würde länger brauchen, um sie zu entschlüsseln oder als „gültige Daten“ zu erkennen, die sich dahinter befinden.
Da wir uns jedoch einen Satz ausgedacht haben, ist dieser für uns leicht zu merken:
Bei unserer Kennwortphrase ist es der Satz: GoldenAge wurde 2016 neu relaunched.

Bestehende Richtlinien für sichere Kennwörter:

  1. Vorkommen von Groß- und Kleinbuchstaben
  2. Vorkommen von Zahlen
  3. Vorkommen von Sonderzeichen
  4. Mindestens 8 Zeichen
  5. Bei Wörtern darf dieses nicht im Wörterbuch der aktuellen Sprache vorkommen

Dies sind einige davon und können von Anwendung zu Anwendung unterschiedlich sein. Eine Mischung verschiedener Zeichenarten ist immer eine gute Lösung.

Kennwörter immer geheim halten

Schreiben Sie niemals Benutzernamen und Kennwörter auf, geben Sie Kennwörter nicht in E-Mails oder auf Webseiten preis, auch wenn Ihnen darin ein großer Gewinn versprochen oder mit dem Verlust von einem Datenzugang gedroht wird. Teilen Sie Dritten niemals Ihr Kennwort mit. Und wenn das doch einmal unumgänglich sein sollte, dann ändern Sie es danach schnell.

Achtung bei E-Banking

Verwenden Sie keine öffentlichen Computer oder ungeschützte Funk-Verbindungen für den Zugriff auf Ihre Bankkonten oder zur Eingabe anderer persönlicher Daten, die vertraulich sind. Öffentliche Computer können mit Keylogger-Software infiziert sein, und der allgemeine Datenverkehr in öffentlichen Wi-Fi-Netzwerken kann problemlos überwacht werden. Ein Keylogger (dt. „Tasten-Protokollierer“) ist eine Hard- oder Software, die dazu verwendet wird, die Eingaben des Benutzers an der Tastatur eines Computers zu protokollieren und damit zu überwachen oder zu rekonstruieren.

Mobile Geräte, wie beispielsweise SmartPhones, stellen, dadurch, dass diese über Funk mit dem Internet verbunden sind, ebenfalls ein größeres Risiko dar als ein fix verkabelter und vernetzter PC. Bei diesen Geräten wird schon alleine über das Betriebssystem eine große Menge an Daten ausgetauscht.

Doch, was sind eigentlich Betriebssysteme und wozu braucht man die?Genau dieser Frage gehen wir in unserer nächsten Ausgabe nach!

Bis dahin grüßt Sie recht herzlich, Ihr Ernst KRISTOF

Ernst KRISTOF kann auf über 19 Jahre Erfahrung als EDV-Trainer für MS-OFFICE-Anwendungen und als Geschäftsführer von OFFICEHELP zurückgreifen. Er wird periodisch an dieser Stelle Tipps & Tricks im Umgang mit WINDOWS-Computern, sowohl im Bereich der Hardware, Software als auch Themen zur Sicherheit veröffentlichen. Es geht in diesen Artikeln nicht um hochtechnische Problemstellungen, sondern vielmehr darum mit welchen Problemen wir als „Normalsterbliche“ konfrontiert sein könnten.

Mehr über OFFICEHELP unter www.officehelp.at

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