Natur- und Aktivurlaub in Lignano – mehr als nur Sonne und Strand

Lignano – das bedeutete für mich stets Sonne tanken, am Strand liegen, ein bisschen im Meer schwimmen, abends ausgehen. Seit mehr als 30 Jahren kenne ich den bekannten Badeort an der Adria, habe immer wieder ein paar Ferientage dort verbracht. Mit einer kleinen Reisegruppe im September unterwegs, lerne ich nun völlig neue Facetten von Lignano kennen.

Lignano – mehr als nur Strand und Meer

Es gibt hier viel mehr zu erleben als nur einen klassischen Strandurlaub – Lignano ist auch ein lohnendes Reiseziel für Erholungssuchende, Naturliebhaber und Aktivurlauber. Das umfangreiche Freizeit- und Sportangebot eignet sich sowohl für komplett Untrainierte als auch für Sportprofis. Von verschiedenen Wassersportarten wie Kitesurfen und Stand-up-Paddeln über Beachvolleyball und Strand-Fitness bis hin zu Fahrradfahren und Fußball reicht das Programm. Am Strand gibt es Schwimm- und Surfschulen für Boots- und Fahrradverleihe, Tennisplätze und den Golf Club Lignano, einen der schönsten 18-Loch-Golfplätze der Region.

Mit dem Boot entlang der Küste Lignanos

Die frische Meeresbrise auf einer Bootstour genießen

Schattige Pinienwälder, Naturschutzgebiete oder die naturbelassene Laguna di Marano – in der vielfältigen Landschaft der Umgebung gibt es viel zu entdecken. Acht Kilometer goldfarbener Sandstrand laden zu ausgedehnten Spaziergängen ein.

Gleich nach unserer Ankunft steht ein Ausflug mit dem Pontonboot auf dem Programm. Wir fahren entlang der Küste und erhalten einen ersten Überblick über die 3 Ortsteile Lignanos. Ich atme die frische Meeresluft ein, blicke auf das tiefblaue Wasser. Augenblicklich löst sich der Stress der letzten Wochen von mir …

Die Bootstour führt uns in die Lagune von Marano, eine Sumpflandschaft mit einer beeindruckenden Pflanzenwelt und Heimat verschiedener Fischarten.  Auch die Naturschutzgebiete Riserva Naturale Foci dello Stella und Valle Canal Novo befinden sich hier.

Faszinierende Flora und Fauna in den naheliegenden Naturreservaten

Das Reservat von Valle Canal Novo erstreckt sich über eine ehemalige Fischerlagune und kann auch auf dem Landweg besichtigt werden. Typisch für die Region sind die malerischen Casoni, Schilfhütten, die den Fischern früher als zeitweilige Unterkünfte dienten. Das Naturschutzgebiet Foci dello Stella ist nur auf dem Wasserweg erreichbar – am besten mit einer Bootstour ab Marano Lagunare oder Lignano. Zahlreiche verschiedene Ausflüge in die Lagune werden angeboten: zum Beispiel mit dem Hausboot, dem Motorboot oder ganz romantisch mit dem Fischerboot.

Casone in der Laguna di Marano, (c)Zambelli

Beide Reservate sind dank der beeindruckenden Vogelwelt mit über 300 Vogelarten ein wahres Paradies für Naturfreunde. Unzählige einheimische Vögel und Zugvögel finden hier eine ideale Umgebung zum Nisten oder Überwintern. Beim geführten Birdwatching können Sie diese Vielfalt hautnah inmitten unberührter Natur erleben und Rohrweiher, Höckerschwäne, Purpur-, Grau-, Silberreiher und viele andere beobachten.

Auf unserer Bootstour geht es vorbei an den Floating Resorts – komfortable und top ausgestattete Hausboote, von den schwimmenden niederländischen und kanadischen Wasserchalets inspiriert. Hier können Sie Ihren Urlaub direkt auf dem Wasser verbringen und die entspannende Wasserlandschaft genießen.

Die Floating Resorts sind eine ideale Unterkunft für naturnahen Urlaub

Mit dem Fahrrad unterwegs durch Pinienwälder bis zum Leuchtturm und zurück

Es ist noch sehr ruhig an diesem spätsommerlichen Morgen, der Strand leer, als wir unsere Radtour Pedalata ai due fari mit unserem Bike-Guide Kevin von der Terrazza a Mare aus starten. Die Tour zu den zwei Leuchttürmen verbindet den Leuchtturm Punta Faro in Lignano, der aus dem frühen 20. Jahrhundert stammt und eines der Wahrzeichen des Ortes ist, mit dem Leuchtturm von Punta Tagliamento. Der Küste entlang radeln wir auf verkehrsarmen und verkehrsfreien Radwegen. Ich genieße im Vorbeifahren die herrlichen Aus- und Einblicke. Etwas später erreichen wir das Ufer des Flusses Tagliamento.

Unsere Radtour startet von der Terrazza a Mare aus

Dank der Bootsfähre «X-River» sind wir mühelos und schnell in Bibione auf der anderen Seite. Die Bootsfähre verkehrt während der Sommermonate bis Ende September täglich, im Oktober nur mehr an den Wochenenden, damit Wanderer und Biker mühelos die andere Seite des Flusses erreichen können.

Drüben angekommen, geht unsere Tour weiter durch ein angenehm schattiges Naturschutzgebiet, weiter zum Leuchtturm von Bibione. Es ist ein gemütlicher Radweg, auch für Untrainierte bestens geeignet. Ich spüre den Wind in den Haaren, genieße die grüne Umgebung und die Freiheit auf zwei Rädern …

Umweltfreundliche Mobilität und kostenloser Radverleih

Seit Jahren legt man in Lignano großen Wert auf umweltfreundliche Mobilität. Mehr als 20 Kilometer Radweg, der die drei Ortsgebiete miteinander verbindet, stehen den Urlaubern im Ort selbst zur Verfügung. Zahlreiche Hotels bieten ihren Gästen kostenlose Fahrräder an. Während der Sommermonate werden regelmäßig unterschiedliche Radtouren in die nähere Umgebung angeboten, deren Teilnahme kostenlos ist. 2019 hat Lignano als erster Badeort auch ein Bike-Sharing-System – Mobike – eingeführt. Ähnlich eines Car-Sharing-Systems wird mittels einer App das am nächsten verfügbare Rad gefunden und reserviert. Nach Gebrauch kann es an einem beliebigen Zielort innerhalb einer definierten Zone abgestellt und versperrt werden, es gibt keine festen Radstationen.

Kanu fahren in einem atemberaubenden Naturschutzgebiet

An unserem letzten Tag brechen wir auf zu einer Kanutour im Naturschutzgebiet der Mündung des Stella-Flusses. Michele und Marta, unsere Kanu-Instruktoren erwarten uns schon. Wir bekommen Sicherheitswesten und Helme ausgehändigt. Es folgt eine kurze Einschulung.

Vor der Kanufahrt gibt es eine kurze Einschulung, Foto: (c)Doris Trinker

Wir erfahren, wie man richtig ins Boot einsteigt, ohne das Gleichgewicht zu verlieren, wie man das Paddel einsetzt und auf was wir sonst noch achten müssen. Ich frage, warum man zum Kanufahren einen Helm braucht. „Es besteht immer die Gefahr, zu nahe ans Ufer zu kommen und von einem Ast getroffen zu werden“, erklärt uns Marta.

Unterwegs mit dem Kanu inmitten unberührter Natur, Foto: (c)Doris Trinker

In den verschiedensten Grüntönen schimmert der Fiume Stella, Sonnenstrahlen tanzen auf dem Wasser, glitzern und funkeln mal in der Ferne, mal greifbar nahe. Flussabwärts geht es auch ohne Kondition oder Vorkenntnisse rasch voran. Um uns herum außer dem Rauschen des Wassers und der Blätter im Wind nur Stille. Selten durfte ich unberührte Natur so hautnah und intensiv erleben.

Zwei Stunden dauert die Kanufahrt. Sie wird während der Sommermonate zu einem Preis von 35 Euro pro Person (Stand Sept. 2020) angeboten. Immer mit dabei sind professionelle Kanu-Instruktoren; es empfiehlt sich, bequeme Kleidung und wasserfeste Schuhe zu tragen.

Zwischenstopp bei der idyllisch gelegenen Bilancia di Bepi

Ein unverzichtbarer Halt ist die „Bilancia di Bepi“, im Ort Palazzolo dello Stella gelegen und Teil der Kanu-Tour. Hier besuchen wir eine alte Hütte, um die traditionelle Art zu Fischen live miterleben zu können: Das Senknetz Bilancia di Bepi, benannt nach dem Großvater des heutigen Besitzers, ist ein von einem Elektromotor angetriebenes Angelsystem am Fluss Stella. Es ist besonders umweltfreundlich für das Flusswasser und eine beliebte Touristenattraktion. Wir dürfen fangfrischen Fisch mit regionalem Wein verkosten. Die Bilancia di Bepi bietet Ihren Gästen Caterings, verschiedene Events und die Möglichkeit, private Feste an diesem besonderen Ort zu feiern.

Idyllisch und ruhig gelegen, lässt es sich hier wunderbar entspannen und genießen. Bereits der Schriftsteller Ernest Hemingway liebte diesen Ort!

Text und Fotos (sofern nicht anders vermerkt): Nanja Antonczyk, Graureiher-Foto von Pixabay

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von Lignano Sabbiadoro Turismo.