Bereits der erste Rundgang durch Opatija fasziniert. Der kleine Kurort an der Adria ist ganz anders als die Orte, die ich sonst aus Kroatien kenne. Man fühlt sich hier ein bisschen wie auf einer Zeitreise in die Vergangenheit. Hinter Gärten mit üppiger mediterraner Vegetation ragen prachtvolle alte Villen hervor. Und die kommen nicht von ungefähr.
Denn ab Mitte des 19. Jahrhunderts traf sich hier der Wiener Adel. Zu einer Zeit, als Österreich noch am Meer lag. Schon damals war die Sehnsucht groß – nach Sonne, Meeresrauschen, frischem Fisch und salziger Luft.
Beliebter Kurort und Treffpunkt des Adels
Aus dem ehemaligen kleinen Fischerdörfchen Abbazia, (der früher gebräuchliche italienische Ortsname, kroatisch Opatija) wurde ein planmäßig angelegter Kurort. Renommierte Mediziner priesen die gesundheitlichen Vorzüge des Meeresklimas. Es entstanden Hotels, Sanatorien und Seebäder. Zusammen mit den Nachbarorten an der „österreichischen Riviera“ war Opatija eine der beliebtesten Tourismusdestinationen der Monarchie.
Hier frönten der Hochadel, Industrielle und Künstler aus ganz Europa dem süßen Nichtstun, flanierten durch prachtvolle Gartenanlagen, besuchten Kurkonzerte und genossen Sachertorte und eine Melange (österreichische Kaffeespezialität mit Milchschaum). Internationale Prominenz war zu Gast, so auch der österreichische Kaiser Franz Josef I., nach dem die kilometerlange Strandpromenade benannt wurde.
Mit dem Ersten Weltkrieg änderte sich alles
Bis zum Ersten Weltkrieg traf sich das Alte Europa in Opatija an der österreichischen Adria. Dann änderte sich alles und die glanzvolle Zeit fand ein jähes Ende. Mit dem Zerfall Österreich-Ungarns ging die Opatija-Riviera 1918 an Italien und nach 1945 an Jugoslawien. Obwohl Opatija während des Sozialismus ein beliebtes Sommerreiseziel war, ging es von da an bergab. Der Massentourismus hinterließ seine Spuren, man ließ die Gebäude nach und nach verfallen.
Dem Charme des Ortes tat dies jedoch keinen Abbruch. Zahlreiche Bauwerke und Parkanlagen aus der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie versprühen noch heute imperiales Flair. Die Ähnlichkeit zu Wien ist verblüffend: Tatsächlich stammen viele der Bauten aus der Hand von Wiener Architekten.
Neuer Glanz und zahlreiche Sehenswürdigkeiten
Heute knüpft der Kurort wieder genau dort an, wo er bereits zu Glanzzeiten seine Zukunft gesehen hat: der günstigen klimatischen Lage, der malerischen Landschaft und üppigen Natur sowie der Nähe zu den drei bedeutenden Städten Wien, München und Triest.
Etliche der imposanten architektonischen Zeitzeugen erstrahlen bereits in neuem Glanz. Mit viel Liebe zum Detail wurden die ehrwürdigen Hotels und Villen restauriert und lassen die Geschichte des Ortes wieder aufleben.
In Opatija gibt es auch viele interessante Sehenwürdigkeiten zu besichtigen. Zu den Highlights zählen die 1840 erbaute Villa Angiolina, die seit 2007 das Kroatische Tourismusmuseum beherbergt, der botanische Garten, in dem über 150 verschiedene Pflanzenarten wachsen, die Kirche des Hl. Jakob sowie der Walk of Fame. Die 2005 eingerichtete kroatische Ruhmesstraße (Slatina Straße) ist ähnlich dem Walk of Fame in Los Angeles – nur kleiner. Das Projekt ehrt Personen, die Kroatien durch sportliche, wissenschaftliche, kulturelle oder künstlerische Erfolge und Tätigkeiten weltweit bekannt gemacht haben. Das Wahrzeichen von Opatija und vom ganzen Kvarner ist die Statue des Mädchens mit der Möwe.
Reiseziel für jede Jahreszeit
War Opatija einst vor allem während der Sommermonate beliebt, kommen die Gäste heute zu jeder Jahreszeit. Um das ganze Jahr über Besucher anzulocken, hat man sich eine Reihe von Attraktionen ausgedacht. Eine Vielfalt an kulturellen, sportlichen und kulinarischen Veranstaltungen begeistert die Besucher immer wieder aufs Neue – auch außerhalb der Sommermonate.
Vielfältiges Veranstaltungsprogramm in Opatija und Umgebung
Im Winter verzaubern Adventsveranstaltungen, der Karneval und das Seifenkistenrennen Balinjerada die Besucher. Der Februar steht in Opatija ganz im Zeichen der Liebe. Überall begegnen Ihnen mit Herzen geschmückte Parks, Sitzbänke, Kaffeehäuser und Hotels. Die romantische Atmosphäre und zahlreiche Veranstaltungen ziehen nicht nur Verliebte in ihren Bann.
Das Spargelfest sowie diverse Osteraktivitäten locken im Frühling unzählige Gäste an. Erstmalig findet dieses Jahr im Mai das Imperial Spirits Festival – das erste Cocktailfestival in Kroatien in der bezaubernden Kulisse des Hotel Kvarner statt!
Auch im Herbst sorgen etliche Festivals für Spaß und Unterhaltung. Das bekannteste ist die Marunada: Das traditionelle Kastanienfest findet im Oktober in Lovran statt, einem kleinen Küstenstädtchen nahe Opatija. Das Marunada-Festival steht ganz im Zeichen der „Maruni“, eine Esskastanien-Art, die nur am Fuß des nahe gelegenen Berges Učka gedeiht. Geröstete Maruni, Kastanienpüree, -kuchen und weitere Esskastanien-Spezialitäten lassen sich hier verkosten und erwerben.
Aktivurlaub für Sportbegeisterte und Familien
Outdoor-Aktivitäten sind in der Region ganzjährig möglich. Der oberhalb von Opatija gelegene Naturpark mit dem Berg Učka ist ein wahres Paradies zum Wandern, Mountainbiken, Klettern und mehr. Hinzu kommt die beeindruckende Naturlandschaft des Hochgebirges, gemischt mit einer feinen Prise Meersalz in der Luft sowie spektakulären Ausblicken auf die Bucht von Rijeka, die Küstenlinie und die adriatischen Inseln. „Im Winter kommen die Leute hierher zum Skifahren mit Blick aufs Meer“, erklärt uns unsere Reiseführerin Lilly. Ein interaktives Museum zeigt und erklärt die vielseitige Landschaft und deren Tierwelt. Vor allem Kinder lernen und entdecken hier spielerisch Interessantes über den Berg und die Umgebung.
Hervorragend essen: vielseitige gastronomische Angebote
Die kontrastreiche Landschaft spiegelt sich auch in der Gastronomie wider: In der Kvarner Region kombiniert man esstechnisch verschiedene Traditionen miteinander. Während in den traditionellen Fischerdörfern an der Küste vorrangig Fisch und Meeresfrüchte serviert werden, kommen im bergigen Hinterland eher deftige Speisen auf den Tisch – auch ausgefallene Spezialitäten wie Bärengulasch.
Das mediterrane Klima bringt exzellente Weine hervor. Die Restaurants, welche die Essenzen der mediterranen Küche mit lokalen und saisonalen Zutaten gekonnt miteinander verbinden, sind mit dem Qualitätszeichen Kvarner Gourmet gekennzeichnet. Auch Vegetarier finden in den meisten Restaurants ein reichhaltiges Angebot.
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Text und Fotos: Nanja Antonczyk
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Presereise auf Einladung von Liburnia Hotels
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