NEU! Adaptierung: „Da Einedrahra in der Leopoldstadt!“

Wiederaufnahme: „A Einedrahra kommt nach Liesing!“

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VON GROSSKOPFADE UND SACKLPICKA nennt sich ein spannender Zyklus der Theatergruppe „theaterfink“: Stationentheater im öffentlichen Raum – gespielt wird von Menschen UND Puppen – , das durch die Kriminalgeschichte der einzelnen Wiener Gemeindebezirke führt. Denn Kriminalgeschichte ist Kulturgeschichte und Sozialgeschichte. Vorlage für den aktuellen, zweiten Zyklus-Teil ist ein historisch brisanter Kriminalfall aus dem 19. Jahrhundert: der Fall des Geldfälschers Peter Bohr. Anhand der Originalakten wird der Fall nachgezeichnet und dramaturgisch mit aktuellen Bezügen, historischem Zeitgeschehen sowie der Geschichte Wiens und der bespielten Bezirke verwoben. Heuer wird das Erfolgsstück wegen großer Nachfrage in Liesing wieder aufgenommen und zusätzlich auch brandneu für die Leopoldstadt adaptiert:

Ein Streifzug durch die Wiener Kriminalgeschichte

mit Schauspiel, Puppenspiel & musikalischem Treibstoff

über geheimnisvolle Geldvermehrung

und den Wert der Arbeit.

Idee: Gabriele MÜLLER-KLOMFAR & Susita FINK

Buch & Regie: Susita FINK

Liedtexte & Komposition: Ernst MOLDEN

Es spielen:

Eva BILLISICH (Schauspiel)

Claudia HISBERGER (Schauspiel)

Walter KUKLA (Puppenspiel)

Susita FINK (Puppenspiel)

Musik: Walther SOYKA/Andreas TEUFEL

Dramaturgie: Karin SEDLAK

Puppenbau: Roman SPIESS

Kostüm: Nico OEST

Forschung: Maga. Susita Fink & Drin. Karin Sedlak

Eine Produktion von theaterfink / Wien

Kriminalgeschichte ist Kultur- und Sozialgeschichte:

auf den Spuren historischer Kriminalfälle führt dieses Stationentheater im öffentlichen Raum zu authentischen Schauplätzen – dieses Mal eine Reise ins Wien in der Zeit des Vormärzes.

ZUM PROJEKT:

VON GROSSKOPFADE UND SACKLPICKA

ist ein Zyklus durch die Wiener Kriminalgeschichte in den einzelnen Wiener Gemeindebezirken. Denn Kriminalgeschichte ist Kulturgeschichte und Sozialgeschichte.

Dank der Wiener Kriminalchronik bekommen wir auch Einblick in die Lebensweise jener Leute, die aus der gängigen Geschichtsschreibung ausgeklammert wurden.

Gespielt wird auf der Straße und an Plätzen, die authentische Kulisse für die jeweiligen Szenen sind. Im zweiten Zyklus-Teil dient als Vorlage ein historisch brisanter Kriminalfall aus dem 19. Jahrhundert: der Fall des Geldfälschers Peter Bohr.

Anhand der Originalakten, dem wunderbar recherchierten Buch: „Peter Bohr: Österreichs genialster Geldfälscher und seine Zeit“ . – Regensburg 2005 und Interviews mit Experten der Nationalbank, der forensischen Archäologie und der Geschichte der bespielten Bezirke wird der Fall nachgezeichnet, dramaturgisch mit aktuellen Bezügen spannend verwoben, sowie mit Details aus dem historischem Zeitgeschehen, der Geschichte Wiens und des bespielten 2. und 23. Bezirks angereichert.

Sowohl in der Leopoldstadt, als auch in Liesing besaß Bohr ansehnliche Liegenschaften.

Kein Ort ist zufällig gewählt. theaterfink macht Geschichte dort sichtbar, wo sie tatsächlich passiert ist

INHALT:

Eine mumifizierte Leiche wird bei Renovierungsarbeiten im Keller eines alten Hauses gefunden. Die Fakten deuten auf einen historischen Fund hin. Das Bundesdenkmalamt wird informiert und eine Archäologin (Claudia Hisberger) beginnt Nachforschungen anzustellen. Gemeinsam mit ihrer Freundin, einer unterbeschäftigten Gerichtsmedizinerin (Eva Billisich), macht sie sich auf eine Zeitreise ins vormärzliche Wien, in dem sie den Todeszeitpunkt der mysteriösen Mumie vermuten.

Damals wurde das Haus von einem gewissen Peter Ritter von Bohr bewohnt.

Bohr war Zeichner und Maler, der im Wiener Biedermeier zum angesehenen Unternehmer, Aktionär, Bankengründer und sogar zum Adeligen wurde.

1845 wurde er wegen Geldfälschung verhaftet.

War er einfach nur ein echter „Einedrahra“ oder vielleicht doch ein Mörder?

Eine Geschichte über Geld, Gier, Macht und die buchstäbliche Leiche im Keller.

Gespielt als Stationentheater an authentischen Schauplätzen im öffentlichen Raum.

AUS DEM HISTORISCHEN AKTENMATERIAL:

Das recherchierte Aktenmaterial liegt zu einem großen Teil im historischen Archiv der Österreichischen Nationalbank, welche heuer ihr 200-jähriges Bestehen feiert.

Sechs Jahre nach Bohrs Tod im Gefängnisspital schrieb Rudolph Edler von Felsenthal, der ermittelnde Polizeikommissär, ein Buch: „Aus der Praxis eines österreichischen Polizeibeamten“ I. Bd. Der Banknotenfälscher Peter von B***, Wien 1853.“ Man nahm ihm die Veröffentlichung von Polizeiprotokollen übel und verhängte über den Fall Bohr eine 70-jährige Veröffentlichungssperre. Vieles wurde unter den Teppich gekehrt, um die politischen Machthaber, sowie Bohrs einflussreiche Freunde nicht zu brüskieren oder gar zu Mitverantwortlichen zu machen. Staatskanzler Metternich war einer seiner Schuldner und selbst der Kaiser lobte seine technischen und wirtschaftlichen Unternehmungen. Angesehene Adelige halfen ihm, in den Adelsstand erhoben zu werden und so heiratete Bohr in zweiter Ehe auch die Kärntner Gräfin Mathilde Christalnigg von und zu Gillitzstein.

Ein echter Einedrahra!

Fakt ist, der begabte Zeichner und Maler Peter Bohr wurde 1773 in Luxemburg geboren.

Nach seiner künstlerischen Ausbildung in Paris diente er während der Revolution in der französischen Armee. Nach drei Jahren quittierte Bohr den Dienst. Er wollte nach Wien, doch man verweigerte Bohr in Linz die Weiterreise. Die Malerei eröffnete ihm Kontakte in einflussreiche Kreise. Sein erstes Vermögen erlangte Bohr allerdings mit dem Handel von Diskont- und Wechselgeschäften mit Napoleons Truppen. Napoleon war selbst ein großer Geldfälscher.Bereits in Linz kam es zum ersten Falschgeldverdacht gegen Bohr. Es konnte ihm nichts nachgewiesen werden.

1813 machte sich Bohr nach Wien auf. Erst kaufte er einen kleinen Landbesitz bei Erlaa, bald darauf erwarb er eine ansehnliche Wirtschaft „auf der Mauer“ (heute 23. Bez.). Weiters kaufte Bohr ein Schloss bei Baden und ein Haus in der Leopoldstadt (in der Jägerzeile 520, heute Praterstraße 13) und ebenso das Schloss Kottingbrunn.

1822 übernahm er für den Kärntner Reichsfürsten Orsini-Rosenberg, die Verwaltung seiner Güter und die Herrschaft Rosegg. Rosenberg brachte ihn in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten – 1839 musste Bohr Konkurs anmelden.

Letztendlich mietete er ein Haus in der Tivoligasse in Meidling. In diesem wurde er auch 1845, auf Grund der Ermittlungen durch Polizeikommissär Rudolph von Felsenthal, verhaftet.

Als das Haus, welches im Volksmund das „Banknotenhäusel“ genannt worden war, 1906 abgetragen wurde, fand man bei Erdarbeiten ein menschliches Skelett.

Ein Mitwisser und Helfer Bohrs?

Peter Bohr war bis in die allerhöchsten Kreise Wiens bekannt und galt als angesehener Geschäftspartner. Er beteiligte sich an verschiedenen wirtschaftlichen und industriellen Unternehmungen. Außerdem konstruierte er eine Guillochiermaschine, ein Gerät zur Erstellung von Sicherheitsmerkmalen beim Druck von Banknoten, Wertpapieren, Reisepässen und Ausweispapieren.

Als durch Kaiser Franz I die Gründung einer Sparkasse angeregt wurde, war Johann Baptist Weber, Pfarrer der Leopoldskirche (Alexander-Poch-Platz) federführend. 1819 wurde im dortigen Pfarrhaus die „Erste Österreichische Spar-Casse“ gegründet.

Bohr gehörte zu den 53 Investoren, die 1819 das Stammkapital der Ersten Österreichischen Spar-Casse, der Vorläuferin der heutigen Erste Bank, aufbrachten.

Gekonnt täuschte er die noble Gesellschaft, bis aufgedeckt wurde, dass viele seiner Unternehmungen durch das Fälschen von Banknoten zustande kamen. Die nach dem Delikt gesetzlich vorgeschriebene Todesstrafe wurde durch Kaiser Ferdinand I in eine Kerkerstrafe umgewandelt.

DIE STATIONEN:

(Änderungen vorbehalten)

„Da Einedrahra in der Leopoldstadt!“

Treffpunkt: 2., Alexander Poch-Platz

Erreichbar mit den Linie U2; Station Taborstraße, der Straßenbanlinie 2

und der Autobuslinie 5B

Stationen:

  • Alexander-Poch-Platz

  • vor Café Leopold

  • Wiener Kriminalmuseum

  • Haidgasse

  • Glockengasse

  • Johannes-von-Gott-Platz

  • Zirkusgasse

  • 2 Stationen: Praterstraße 12-13

  • Finale Station: Neueröffnung Café-Ramasuri (ehemals Restaurant Mader & Pöntsch)

„A Einedrahra kommt nach Liesing!“

Treffpunkt: 23.,Maurer Hauptplatz 9 (vor dem Kriegerdenkmal)

Erreichbar mit den Linien 60, 60A, 56A, 56B

Mit der Straßenbahnlinie 60 von der U4-Station Hietzing (Kennedybrücke Ostseite)

und dem Autobus 60A von der Schnellbahnstation S1 Wien Atzgersdorf oder

von der U6-Station Alterlaa.

Stationen:

  • Maurer Hauptplatz

  • Zwischen der Pfarrkirche St. Erhard und der Rudolf-Steiner-Schule

  • 2 Stationen im Maurer Rathauspark

  • 3 Stationen in der Endresstraße

  • Jesuitensteig

  • Weinbau & Heuriger Weindorfer

  • Finale Station: Weinbau & Heuriger Weindorfer (Maurer Lange Gasse 37)

ÜBER :

https://www.theaterfink.at

VereinsgründerInnen (2009) mit Funktion:

Susita Fink (Vereinsobfrau)

Claudia Hisberger (Vereinsobfrau-Stellvertreterin)

Walter Kukla (Schriftführer)

theaterfink macht Geschichte dort sichtbar, wo sie tatsächlich passiert ist.

Unter dem Motto Wandern auf Geschichte widmet sich theaterfink politischen Theaterproduktionen im öffentlichen Raum. theaterfink macht nicht einfach Straßentheater. Kein Ort ist zufällig gewählt. Wenn ein Stück auf die Straße gebracht werden soll, werden Orte gesucht, die einen Bezug zum Inhalt des Stücks haben. Das Publikum wandert mit und folgt den Darstellerinnen zu den authentischen Schauplätzen.

Ein Stationendrama der besonderen Art!

Im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit steht das Inszenieren mit den Mitteln des Figurentheaters. Puppentheater ist aus seiner Historie heraus das Theater für die kleinen Leute – das Volkstheater, das zu den Menschen kommt. Puppentheater war Straßentheater und trug mit seinen immer wieder aktualisierten Stücken, durch die Kunst des Extemporierens geprägt, Nachrichten von Verbrechen, politischen Neuerungen, Geschichten sowie G’schichtln ins Land hinein.

KRITIKEN:

Das Stück “A Einedrahra kommt nach Liesing!” führt in die Welt des Geldfälschers Peter Ritter von Bohr ein, eines Wiener Gauners aus Vormärz-Zeiten, dem – “typischen Österreicher! – sieben Adelstitel nicht genug waren. Eva Billisich ist super als arbeitslose Gerichtsmedizinerin Edith.”

https://www.falter.at/archiv/FALTER_201508196B9CD26CBF/geschichtsstunde-uber-einen-wiener-gauner

„Wenn ein paar Worte Zeiten überspringen lassen, eine Handvoll guter Schauspieler mit Puppen spielen und Moritaten (Texte und Musik: Liedermacher Ernst Molden) singen, während die Zuschauer fasziniert durch einen unbekannten Teil ihrer Stadt wandern, dann ist theaterfink unterwegs.“

(Kultur & Wein)

https://www.kulturundwein.com/theater-fink.htm?nocache=1377811907#hetz

„Die Theater-Fink-Produktion hält das Volkstheater hoch und mit ihm das Puppentheater, das hier eine wichtige Rolle spielt.“

(Margarete Affenzeller / Der Standard)
https://derstandard.at/1376535167020/Wiener-Wanderkrimi

Text: Pressetext Agentur Gamuekl