Anfang des Jahres bat Carla Rumler, Cultural Director Swarovski, Designerin Susanne Bisovsky, die Winterinstallation im Wiener Store zu übernehmen. Was sie damals noch nicht wusste: Sie erfüllte der Künstlerin damit einen lang gehegten Wunsch. „Ich liebe Eis, Schnee und Kälte. Der Winter ist für mich eine mystische Jahreszeit mit Weihnachten als absolutem Höhepunkt“ freute sich Susanne Bisovsky über das Angebot und erstellte daher ihre neue Installation ganz im Zeichen des Nordlichts und dieses eindrucksvollen Naturphänomens.
In ihren Projekten geht es aber nicht nur um Design, sie denkt auch an Raum und Zeit, in denen diese Mode gezeigt wird. Dementsprechend sind die Bühnen, die Susanne Bisovsky hier gestaltet, alles andere als klassische Schaufenster. Für die Kunstbühne im Swarovski Kristallwelten Store Wien öffnet Susanne Bisovsky mit einem inszenierten Polarsturm Türen und Fenster einer imaginären Datscha und der eingedrungene Schnee legt sich beschützend über alles, was sich darin befindet. So zaubert Susanne Bisovsky mit Hilfe der Naturelemente eine Art sibirisches Ambiente aus gefrorener, transparenter Spitze. „Die ‚klirrend kalten Frauen‘, wie Susanne Bisovsky ihre Protagonistinnen nennt, wirken wie Prinzessinnen, die sich für einen Winterball in funkelnde Haute-Couture hüllen – alles unter dem geheimnisvollen Leuchten des mystischen Polarlichts“, kommentiert Kuratorin Carla Rumler das faszinierende Werk.
Swarovski Kristalle und das Naturphänomen Nordlicht
Um die farbenprächtigen Lichterscheinungen auf der Nordhalbkugel, wissenschaftlich „Aurora Borealis“ genannt, ranken sich zahlreiche Legenden. Und die geheimnisvolle Stimmung rund um die beeindruckenden Nordlichter auf dem winterlichen Firmament fasziniert die Menschen schon seit Urzeiten. Genau diese Mystik fängt Susanne Bisovsky in zauberhaften Szenen ein. Insgesamt 1,5 Millionen Swarovski Kristalle sorgen für die magisch funkelnde Strahlkraft der Kunstwerke. „Bei Kristall bin ich wie ein kleines Kind. Ich freue mich über jedes noch so kleine Funkeln. Dunklen Jet(t), Gagat, Schwarzen Bernstein… wie immer man sie nennt, dunkle Kristalle finde ich besonders faszinierend. Das hat Swarovski ganz fantastisch umgesetzt!“, schwärmt die Künstlerin, für deren Installationen Sonderproduktionen in der Kristallmanufaktur in Auftrag gegeben wurden.
Susanne Bisovsky und ihre Arbeiten zwischen Kunst und Modedesign
Der Haute-Couture-Salon der Modeschöpferin befindet sich in der geschichtsträchtigen Seidengasse 13 am Brillantengrund in 1070 Wien. Ihre Vorfahren kamen über Polen, Ungarn und Wien nach Steyr und im 20 Jahrhundert wieder zurück nach Wien. Das Modestudium absolvierte sie in der Donaumetropole an der Hochschule für angewandte Kunst, wo sie, kaum aufgenommen, vom Fleck weg von Jean-Charles de Castelbajac nach Paris engagiert wurde. Marc Bohan, Vivienne Westwood waren weitere Stationen ihrer Ausbildung. Unter Österreichs Stardesigner Helmut Lang schloss sie nicht nur mit der prämierten Diplomarbeit „Be-tracht-ung“ ab, sondern arbeitete für und mit ihm an 99 Latex-Kleidern (Dress of the Year 1995).
Susanne Bisovsky, die das Rampenlicht meidet, entwirft und fertigt nicht nur Haute-Couture, sondern auch Prêt-à-porter. Ihr Stil ist unverkennbar. Ausgangspunkt all ihres Schaffens ist dabei das intensive Studium der Geschichte der Kleidung Europas aber auch die Analyse aktueller Modeströmungen.
„Wir freuen uns sehr, dass Susanne Bisovsky diese einzigartigen Installationen für uns kreiert. Mit ihrem umfassenden Ansatz geht sie weit über die Mode hinaus und schafft Gesamtkunstwerke, die perfekt in das funkelnde Ambiente unserer drei Stores passen“, meint Stefan Isser, Geschäftsführer der D. Swarovski Tourism Services GmbH. Die Kunstbühne zum Thema „Nordlicht“ im Swarovski Kristallwelten Store Wien (Kärntner Straße 24) ist, wie die Installationen in den Stores in Wattens und Innsbruck, bis April 2019 zu sehen.
Ein märchenhafter Ausstellungstipp von Edith Köchl
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