Meisterwerke von Botticelli bis van Dyck
Ausstellung im Kunsthistorischen Museum bis 2. September 2018
Eine der bedeutendsten Gemäldesammlungen der Welt ist zu Gast in Wien: Vierzehn Meisterwerke aus der Eremitage in St. Petersburg treten in Dialog mit Meisterwerken des Kunsthistorischen Museums. Eröffnet wurde die Ausstellung vom russischen Präsidenten Wladimir Putin gemeinsam mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Die Bildpaare
Gezeigt werden unter anderem Gemälde von Botticelli, Tintoretto, Rembrandt und van Dyck. Die repräsentative Auswahl von Gemälden aus beiden Häusern bietet einen faszinierenden Überblick über die europäische Kunstgeschichte von der Renaissance bis zum Frühklassizismus. In der Gegenüberstellung wird deutlich, wie mühelos die durch den gemeinsamen Kulturraum Europa verbundenen Bildpaare miteinander kommunizieren.
Im Mittelpunkt stehen die Porträts von Maria Theresia von Anton von Maron (1731 Wien–1808 Rom), 1773 © KHM-Museumsverband und Katharina der Großen von Vigilius Eriksen (Kopenhagen 1722–1782 Rungstedgård), um 1762 und 1764 © St. Petersburg, Staatliche Eremitage, 2018. Zwei religiöse Werke von Sandro Botticelli und Albrecht Altdorfer veranschaulichen die unterschiedlichen Wesenszüge der Renaissance nördlich und südlich der Alpen. Aus den nördlichen Kunstlandschaften treffen sich Gemälde von Hans und seinem Bruder Ambrosius Holbein sowie von Bartholomäus Spranger und Hans von Aachen. Die italienische Kunst, ein Schwerpunkt beider Museen, ist mit venezianischer Malerei vertreten. Gemälde von Nicholas Poussin und Bernardo Strozzi führen in die ersten Jahrzehnte des römischen Barock. Aus dem „Goldene Zeitalter“ der holländischen und flämischen Kunst werden Werke von Rembrandt, Frans Hals, Jan Steen, Rubens und van Dyck gezeigt. Mit Thomas Gainsborough und Philipp Hackert sind schließlich Künstler englischer und deutscher Herkunft in der Schau zu sehen.
Ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem Bildnis und der damit verbundenen Inszenierung von Persönlichkeit. Highlights sind dabei die beiden Porträts von Anthonis van Dyck: jenes des Nicholas Lanier und das Selbstbildnis des Malers. Beide Werke zeigen die meisterhafte Fähigkeit van Dycks, in Blick und Haltung das Wesen des Dargestellten eindringlich ins Bild zu setzen.
Die Ausstellung ermöglicht gleichzeitig eine „Entdeckungsreise“ an die Newa, indem sie auch weniger beachtete Künstler in den Vordergrund rückt – darunter den bereits erwähnten Ambrosius Holbein, Bruder des ungleich berühmteren Hans d. J., oder Domenico Capriolo, dessen Werk eng mit Tizian und Giorgione verbunden ist. Andererseits zeigt sie aber auch auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinende Gegenüberstellungen von Werken wie jene van Dycks und Watteaus.
Ein Ausstellungstipp von unserer Redakteurin Edith Köchl
Weitere Infos unter: www.khm.at
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