Ein Stück Wiener Stadtgeschichte: Bernd Watzka arbeitet in seinem neuen Drama EISEMANN – DER TÄNZER, DER VOM HIMMEL FIEL die Geschichte des legendären Wiener Seiltänzers Josef Eisemann (1911 – 1949) auf, der am 17. Juli 1949 beim Versuch, den Donaukanal auf dem Hochseil zu überqueren, vor tausenden Zuschauern mit seiner Tochter auf den Schultern in den Tod stürzte.
Das Stück hält sich an vielen Stellen an historische und biografische Tatsachen, soweit sie bekannt beziehungsweise nach dem Unglück rekonstruiert wurden. Die Psychologisierung der Hauptcharaktere ist jedoch – allein aufgrund der dürftigen Quellenlage – frei erfunden. Auch die Handlung vor dem Unglückstag ist frei erfunden und richtet sich nach dramaturgischen Erfordernissen.
SYNOPSIS
Josef Eisemann, bereits in den 1920-Jahren am Balkan gefeierter Seiltänzer, ist nach Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem kargen Boden der Realität gelandet. Seine Karriere wurde durch Krieg und Vertreibung aus seiner Heimat (er war Donauschwabe) unterbrochen. Ab 1947 bewohnt er mit Ehefrau und Kindern eine ärmliche Wohnung in der Himmelpfortgasse in der Wiener Innenstadt, wo er sein Comeback als Hochseilartist plant. Angestachelt wird er vom Sensations-Reporter Harry Schnell, der das große Geschäft und den journalistischen Durchbruch wittert. Auch Eisemanns Tochter Rosa drängt auf seinen Wiedereinstieg in die Seilkunst – hofft sie doch längst auf den Start einer eigenen Artistenkarriere unter den Fittichen ihres Vaters. Nach anfänglichem Zaudern lässt sich Josef Eisemann auf den Comeback-Versuch ein. Es gelingt, und mit dem zurückkehrenden Erfolg steigt auch sein Selbstvertrauen, seine Unerschrockenheit und letztlich sein künstlerischer Größenwahn. Die Katastrophe ereignete sich bei seinem letzten Seiltanz am Donaukanal.
BALANCE
Zentrales Element der Stücks ist, worauf es beim Seiltanz – und darüber hinaus weisend auf alle Bereiche der menschlichen Existenz – ankommt: Balance. Gleichgewicht zu halten, vor allem in schwierigen Situationen. Prämisse: Der Verlust von Balance führt unweigerlich zum Absturz. Wo bei mit Balance konsequenterweise JEDE Art von Balance gemeint ist: seiltänzerische, mentale, körperliche, künstlerische, familiäre, soziologische oder finanzielle.
GESELLSCHAFTSKRITIK
Angetrieben von den allgegenwärtigen Mechanismen der Leistungsgesellschaft westlich-kapitalistischer Prägung steht Eisemann unter dem Druck, „immer mehr“ zu wollen – immer weiter, immer höher, immer schneller. Gleichzeitig wird Eisemann als Opfer einer amoralischen Unterhaltungsgesellschaft, der Sensationsmedien und dem voyeuristischen Bedürfnis der Menschen nach gefährlicher „Live-Action“ zur Diskussion gestellt.
VORPREMIEREN
25.05.2016 (20.00 Uhr) WERKL IM GOETHEHOF: 1220 Wien, Schüttaustraße 1
26.05.2016 (20.00 Uhr) ARENA BAR: 1050 Wien, Margaretenstraße 117
27.05.2016 (20.00 Uhr) REIGEN: 1140 Wien, Hadikgasse 62
01.06.2016 (20.00 Uhr) PREMIERE
SCHWARZBERG: 1040 Wien, Schwarzenbergplatz 10/1
WEITEREN VORSTELLUNGEN
02.06.2016 (20.00 Uhr) CAFÉ TACHLES: 1020 Wien, Karmeliterplatz 1 *
03.06.2016 (20.00 Uhr) MIKES WERKSTATT: 1030 Wien, Rasumofskygasse 24
07.06.2016 (20.00 Uhr) CAFÉ 7*STERN: 1070 Wien, Siebensterngasse 31 *
09.06.2016 (20.00 Uhr) THEATER EXPERIMENT: 1090 Wien, Liechtensteinstraße 132 *
10.06.2016 (20.00 Uhr) RAMPENLICHT-THEATER: 1180 Wien, Mitterberggasse 15
11.06.2016 (20.00 Uhr) THEATERCOUCH: 1120 Wien, Schönbrunner Straße 238
Eintritt: € 18,– / € 12,– (außer * : im Rahmen des WIR SIND WIEN.FESTIVAL Eintritt frei!)
Tickets: Abendkassa oder Reservierung: wiendrama@chello.at
Aktuelle Infos: www.wiendrama.wordpress.com / www.facebook.com/wiendrama
TEXT: Pressetext GAMUEKL
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