Während sich die einen über die steigenden Temperaturen freuen, kämpfen die anderen mit den Auswirkungen des erhöhten Pollenflugs. Wer unter Heuschnupfen leidet, kennt die Beschwerden, die Jahr für Jahr das Leben schwer machen …

Kaum wird es Frühling, beginnt für viele Allergiker die Leidenszeit.

Kaum wird es Frühling, kribbelt bei vielen Pollen-Allergikern schon die Nase. Zu Beginn der Saison genügen bereits wenige Pollen, um Symptome wie Juckreiz, tränende Augen, Niesen und eine laufende Nase hervorzurufen. Anfang Februar bis Ende März fliegen bereits Haselpollen, danach folgen Erle und Birke. Roggen und Gräser sind erst Anfang Juni unterwegs. Spaziergänge an der frischen Luft werden für die meisten Allergiker zur Qual. Auch die Haut reagiert oft mit Rötungen reagieren oder schwillt an.

Pollenallergie am meisten verbreitet

Bereits vor zehn Jahren bescheinigte der österreichische Allergiebericht rund zwei Millionen Österreichern eine Allergie. Spitzenreiter sind mit rund 200.000 Betroffenen die Pollenallergiker gefolgt von rund 130.000 Tierhaarallergikern.  Gräserpollenallergiker sollten blühende Wiesen meiden, da die Belastung dort besonders hoch ist. Zusätzlich für Niesreiz und tränende Augen sorgt die Blüte von Roggen, Ampfer und Wegerich. Auch um blühende Rapsfelder sollten Allergiker einen Bogen machen. Im Pollenspektrum befinden sich ebenfalls Pollen von Kiefer, Raps, Holunder, Rosskastanie und Brennnesselgewächsen.

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Löwenzahn, Raps, Holunder, verschiedene Getreidearten, Birkenpollen und diverse Gräser (von oben rechts nach unten links) sind nur einige der Pflanzen, die Allergikern das Leben schwer machen können. (Fotos: Absfreepic.com)

Wie entsteht eigentlich eine Allergie?

Die Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf einen Reiz, der im Grunde genommen harmlos ist. Gesunde Menschen erkennen harmlose Eindringlinge als solche und ihr Immunsystem beachtet sie nicht weiter. Allergiker hingegen betrachten diese Reize als Krankheitserreger und das Immunsystem reagiert, indem es die typischen Erkältungssymptome auslöst, die dazu dienen, Erreger aus dem Körper zu befördern und sie abzutöten.

Allergien sind mittlerweile zu einer echten Volkskrankheit geworden, die in jeder Altersgruppe vorkommt. Meist prägen sich die Allergien bereits im Kindesalter aus. Kinder und Jugendliche, die in Raucherhaushalten leben, sind zusätzlich gefährdet. Auch ein Übermaß an Hygiene kann Allergien begünstigen. Durch den Kontakt zu verschiedenen harmloseren Krankheitserregern entwickelt das Immunsystem Antikörper und wird gefordert. Hat es hingegen nur wenig zu tun, da das Kind in einer sehr reinen Umgebung aufwächst, kann daraus eine Allergie entstehen.

Doch auch Erwachsene können auf einmal Abwehrreaktionen entwickeln. „Wenn ein bisher gesunder Mensch plötzlich eine verstopfte Nase und Niesreiz hat und seine Augen jucken, sollte er einen Arzt aufsuchen. Ein Allergietagebuch, in dem die Symptome festgehalten werden, kann dabei helfen, die Allergie zu identifizieren und zu behandeln“, so Wolfgang Schreiber, Chefarzt des Österreichischen Roten Kreuzes. Diagnostiziert und behandelt werden Allergien in der Regel von Dermatologen, HNO-Ärzten, Lungenärzten oder Allgemeinmedizinern, die sich in Richtung Allergologie weiterqualifiziert haben.

Wie kann ich mich als Allergiker*in schützen?

Sobald bekannt ist, worauf der Körper allergisch reagiert, ist natürlich die erste Maßnahme, der Ursache aus dem Weg zu gehen, das heißt, die Quelle – wie Bäumen oder blühenden Wiesen – zu meiden. Zuhause sollten während der Hochsaison des Pollenflugs die Fenster weitgehend geschlossen bleiben. Es gibt auch Pollenschutzgitter, die den Großteil der Pollen abhalten. Die Wohnung sollte täglich mit einem feuchten Tuch gewischt und der Boden gesaugt werden. „In jedem Fall sollten nach einem Aufenthalt im Freien Haare und Gesicht gewaschen und die Kleider gewechselt werden“, rät Schreiber. Mit www.pollenwarndienst.at hat die Medizinische Universität Wien zusammen mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik eine Plattform geschaffen, auf der die aktuellen Pollenbelastungen abrufbar sind.

Welche Therapie hilft bei Heuschnupfen und Co?

Wenn sämtliche Vorbeugemaßnahmen nichts nützen und ist der Heuschnupfen so schlimm geworden, dass die Beschwerden den Alltag massiv beeinträchtigen und kaum mehr auszuhalten sind, dann kann eine Hyposensibilisierung helfen, bei welcher der allergieauslösende Stoff unter die Haut des Betroffenen gespritzt wird. Diese Behandlung dauert über mehrere Jahre, aber es besteht eine gute Chance, dass der Heuschnupfen verschwindet.

Bei akutem Heuschnupfen gibt es Medikamente, die der Arzt verschreibt, um die Beschwerden zu lindern. Einige Patienten konnten auch mit alternativen Heilmethoden wie der Naturheilkunde oder der Akupunktur gute Erfolge erzielen.

Erfahren Sie mehr über die aktuelle Pollenbelastung in Österreich unter: www.pollenwarndienst.at

Text: Nanja Antonczyk (auf Basis Pressetext Rotes Kreuz) | Fotos: Absfreepic

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