Mitten im Herzen des Amazonas befindet  sich ein unbeschreibliches Paradies der Artenvielfalt, einer der letzten natürlichen Flüsse des Amazonas sowie die Heimat von über 12.000 Menschen.

Doch genau dort sollen laut brasilianischer Regierung mehr als 40 Staudämme entstehen. Allein für den ersten Megastaudamm São Luiz do Tapajós ist ein Stausee von einer Fläche doppelt so groß wie Wien geplant. Internationale Unterstützung könnte das Projekt von der österreichischen Andritz AG sowie dem deutschen Technologie Konzern Siemens erhalten.

Die nächsten Monate sind entscheidend: Die indigene Gemeinschaft der Munduruku steht nur knapp davor, ihr Land offiziell zugesprochen zu bekommen. Das würde das Bauprojekt erheblich erschweren. Damit es aber endgültig gestoppt wird, müssen sich internationale Konzerne von dem Megastaudamm distanzieren.

Der Amazonas-Regenwald braucht jetzt Ihre Unterstützung: Fordern Sie die Unternehmen auf, ihr Herz für den Amazonas-Regenwald zu öffnen und von diesem zerstörerischen Projekt Abstand zu nehmen!

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Mitten im Herzen des Amazonas befindet sich die Heimat von über 12.000 Menschen.

Der Amazonas ist in Gefahr – Hintergrundinformationen

Ein Fünftel des Amazonas-Urwaldes ist heute bereits unwiederbringlich verloren – gerodet für Rinderzucht, industrielle Landwirtschaft, Minenbau oder der Gier nach Tropenholz und Bodenschätzen zum Opfer gefallen. In jüngster Zeit verursachen auch große Energie- und Infrastrukturprojekte ungeahnte Zerstörungen.

Der brasilianische Kongress verabschiedete 2012 ein Gesetz, das in Brasilien ein Klima der Straflosigkeit für illegale Entwaldung schaffte: Seitdem ist die Zerstörungsrate wieder angestiegen. Die neuesten Zahlen sind alarmierend: Die Waldrodungen sind im Amazonas im Vergleich zum letzten Jahr um 16 Prozent gestiegen:

Die brasilianische Regierung will den Ausbau von zerstörerischen Wasserkraftwerken im Amazonas um jeden Preis vorantreiben. Alleine im Tapajós-Einzugsgebiet plant die brasilianische Regierung die Errichtung von 43 Staudämmen. Außerdem gibt es Pläne über die Stauseen eine industrielle Wasserstraße für den Soja-Transport zwischen Mato Grosso und dem Atlantik zu schaffen.

Der São Luiz do Tapajós ist der erste und größte von insgesamt fünf Staudämmen, die am Tapajós-Fluss und seinem Nebenfluss Jamanxim im Amazonas-Regenwald geplant sind. Gemeinsam bilden sie den São-Luiz-do-Tapajós-Staudammkomplex. Für den ersten und gleichzeitig größten Damm, den mehr als sieben Kilometer breiten São Luiz do Tapajós, würde ein 729 Quadratkilometer großer Stausee entstehen – eine Fläche etwa doppelt so groß wie Wien.

Eine von Greenpeace im Jahr 2015 in Auftrag gegebene, unabhängige Studie hat ergeben, dass die durchgeführte Umweltverträglichkeitsprüfung in vielerlei Hinsicht unzureichend ist:

Besonders wichtige Lebensräume von Tieren wurden erst gar nicht erfasst, Gebiete flussabwärts des geplanten Dammes nicht begutachtet und eine Risikoanalyse für die erfassten Tierarten nicht durchgeführt. Außerdem sind die vorgeschlagenen Maßnahmen, um die Auswirkungen des Staudamms auf die Tierwelt zu minimieren, unzureichend. Die Aussagekraft der Umweltverträglichkeitsprüfung (EIA – Environmental Impact Assessment) ist also fraglich, zumal sie von dem Firmenkonsortium durchgeführt wurde, das starkes Eigeninteresse am Bau des São Luiz do Tapajós hat.

Im April 2016 verkündete Brasiliens Nationale Umweltbehörde IBAMA, den Genehmigungsprozess für den São Luiz do Tapajós fürs Erste anzuhalten. Das Projekt ist damit jedoch nicht gestoppt. Auch beim umstrittenen Belo-Monte-Damm wurde das Genehmigungsverfahren mehrmals angehalten und in Folge wieder aufgenommen. Mächtige Konzerne und einflussreiche PolitikerInnen wollen auch beim São Luiz do Tapajós das für sie profitable Vorhaben weiter vorantreiben.

Text: Greenpeace | Fotos: Pixabay

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