Weder Fisch noch Fleisch. Nicht einmal Honig oder Schuhe aus Leder. Veganer lehnen alle Produkte tierischer Herkunft ab.

Weltvegantag: Eine Million Menschen In Deutschland lebt rund 1 Million Menschen vegan, in Österreich sind es geschätzte 100.000, Tendenz steigend. Am 1. November 2016 wird der 23. internationale Weltvegantag gefeiert.  1994 wurde er zum fünfzigsten Jahrestag der Gründung der Vegan Society eingeführt. Der VEBU (Vegetarierbund Deutschland) zeigt die aktuellen Entwicklungen rund um das Thema ‚vegan‘.

Statt tierischer Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Milch, Eiern und Honig, verwenden Veganer pflanzliche Alternativen (Tipps dazu siehe Textende). Für die meisten geht der vegane Lebensstil über die Ernährung hinaus. Tierleidfreie Kosmetik, lederfreie Schuhe und aus Pflanzenfasern hergestellte Kleidung gehören bei vegan lebenden Menschen  zum Alltag dazu. „Die vegane Lebensweise ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Immer mehr Menschen entscheiden sich im Supermarkt, im Restaurant, bei der Kleiderwahl oder auf Reisen für pflanzliche Alternativen“, so Sebastian Joy, VEBU-Geschäftsführer. „Vor allem die jüngere Generation ist heute offen für Tierschutzthemen und Nachhaltigkeit und lebt diese Werte jeden Tag mit Messer und Gabel“, ergänzt Joy.

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Am 1. November ist Weltvegantag.

Veganes Angebot so gut wie nie
„Durch die immer besser werdende Infrastruktur in Deutschland, wird es zunehmend leichter, vegan zu leben“, sagt Joy. „Die Gruppe der Verbraucher, die ihren Konsum kritisch hinterfragt, wird größer. Die Wirtschaft reagiert auf diesen Trend. Anbieter von Lebensmitteln, Konsumgütern und Dienstleistungen stellen sich auf die neuen Zielgruppen ein und bieten eine immer vielfältiger werdende Produktpalette pflanzlicher Alternativen an“, so Joy. Laut einer Marktanalyse des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln wurden im Jahr 2015 Umsätze von 454 Millionen Euro mit vegetarischen und veganen Produkten erzielt. Auch Gastronomie- und Hotelleriebetriebe stellen sich auf den veganen Trend ein. In der VEBU-Restaurantdatenbank können Interessierte vegane Restaurants in ihrer Umgebung entdecken. Auf speziellen Onlineportalen finden vegan lebende Menschen weltweit Hotels, die sich auf die pflanzliche Lebensweise spezialisiert haben. Den ersten Studiengang für vegane Ernährung gibt es seit diesem Jahr an der Fachhochschule des Mittelstands.

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Vegane Alternativen gibt es mittlerweile in fast jedem Supermarkt zu kaufen.

Gründe für eine vegane Lebensweise
Eine pflanzliche Lebensweise schützt das Klima und die Umwelt. Die Tierhaltung ist Hauptverursacher klimarelevanter Emissionen im landwirtschaftlichen Bereich. Global gesehen ist sie laut FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, für 14,5 Prozent der von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Damit emittiert die Tierhaltung mehr als der gesamte Transportsektor. „Vegane Speisen unterstützen die eigene Gesundheit und beugen nachweislich vielen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Herz- und Kreislauferkrankungen und Diabetes Typ 2 vor. Vegan leben heißt auch, einen Beitrag zum Tierwohl und zur Welthungerproblematik zu leisten. Die Massentierhaltung ist eine extrem grausame Methode, aus Tieren Lebensmittel für den Menschen zu machen. Rund 50 Prozent der jährlichen weltweiten Getreideernte und 90 Prozent der jährlichen globalen Sojabohnenernte werden an sog. ‚Nutztiere‘ verfüttert. Würden weniger Futtermittel für die tierische Produktion angebaut werden, müssten weltweit viel weniger Menschen Hunger leiden“, erklärt Joy. „Obendrein macht die pflanzliche Küche Spaß und bietet viel Spielraum zum Entdecken und Ausprobieren“, ergänzt Joy.

Vegane Produkte tragen das V-Label
Orientierung beim Einkauf von veganen Produkten bietet das V-Label. Das V-Label ist ein international geschütztes Qualitätssiegel zur Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Lebensmitteln. Es wird als Orientierungshilfe auf Verpackungen eingesetzt. Verbraucher können so beim Einkauf auf den ersten Blick erkennen, ob ein Produkt für sie geeignet ist. Das V-Label wird in Deutschland in den Kategorien ‚vegan‘ und ‚vegetarisch‘ vom VEBU vergeben. Nicht alle Stoffe, die bei der Produktion verwendet werden, tauchen auf der Zutatenliste auf. Nur durch eine Produktanfrage beim Hersteller können Verbraucher bislang ganz sichergehen, ob ein Lebensmittel vegetarisch oder vegan ist. Ist das Produkt mit dem V-Label lizenziert, können Konsumenten sicher sein, dass es sich um ein vegetarisches oder veganes Produkt handelt.

** Der Begriff ‚vegan‘ entstand aus dem englischen Begriff ‚vegetarian‘ (vegetarisch). Durch das Weglassen der mittleren fünf Buchstaben entsteht das Wort ‚vegan‘.

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Ein veganer Tag pro Woche tut der Gesundheit und der Umwelt gut.

Gönnen Sie sich auch als Nicht-Veganer hin und wieder ein veganes Gericht oder legen Sie 1 x pro Woche einen veganen Tag ein: So sorgen Sie dafür, dass das Klima weniger belastet wird, weniger Schadstoffe in den Böden und Gewässern landen,  weniger Regenwald abgerodet wird und weniger Tiere leiden müssen. Zur Inspiration anbei ein Rezept sowie pflanzliche Alternativen zu Milchprodukten oder Eiern, zur Verfügung gestellt vom VEBU.

Rezept „Veganes Mett“
Das vegane Mett lässt sich schnell und unkompliziert zubereiten. Gekühlt hält der Brotaufstrich etwa drei Tage.

Zutaten (für 8 halbe Brötchen)
• 100 g Reiswaffeln
• 100 ml Pflanzenöl
• 200 ml Wasser
• 2 Tomaten
• 3 EL Tomatenmark
• 1 mittelgroße Zwiebel
• 1 TL Salz und Pfeffer
• Nach Bedarf etwas Chilipulver

Zubereitung
1. Die Reiswaffeln zerbröseln und in eine große Schüssel geben. Nach und nach 200 ml (kaltes) Wasser hinzugeben, damit sich die Reiswaffeln vollsaugen können. Es sollte aber nicht zu wässrig werden.
2. Zwiebel und Tomaten in feine Würfel schneiden und ebenfalls in die Schüssel geben. Für die richtige Farbe ausreichend Tomatenmark untermengen und mit Öl, Salz und Pfeffer würzen.
3. Die Masse gut mit den Händen durchkneten. Wer es etwas pikanter mag, kann das Mett noch mit Chilipulver abschmecken.Das Mett schmeckt am besten, wenn es noch für ein paar Stunden im Kühlschrank durchziehen kann.
Alternativen zu Milch- und Milchprodukten

Milch: z. B. Soja-, Hafer-, Mandel- oder Reismilch
Kochsahne: z. B. Soja-, Hafer-, Cashew- oder Mandelsahne, Kokosmilch
Schlagsahne: aufschlagbare Pflanzensahne
Butter: reine Pflanzenmargarine
Joghurt: Sojajoghurt, in zahlreichen Sorten erhältlich: Natur, Erdbeere, Kirsche, Pfirsich, Waldbeere, Heidelbeere, Zitrone, Vanille, Schoko, Kaffee etc.
Quark: pürierter Tofu mit Pflanzensahne, Seidentofu
Schnittkäse/Frischkäse: vegane (Frisch-)Käsesorten, meist auf Basis pflanzlicher Fette, Stärke und Soja
Käse zum Überbacken: veganer Reibekäse, schmelzende pflanzliche Käsesorten, Hefeflocken mit Pflanzensahne
Käsesoßen: Hefeflocken machen z. B. helle Soßen käsig
Eis: z. B. Lupinen-, Soja-, Reismilcheis oder Fruchtsorbets
Schokolade: Zartbitter-, Reismilchschokolade und viele weitere
Alternativen zu Eiern
(folgende Angaben ersetzen jeweils ein Ei)

Zum Binden: fertiger Ei-Ersatz; 50 g Seidentofu/Sojajoghurt; 50 g Apfelmus oder 1/2 Banane; 1 EL gemahlene Leinsamen + 3 EL Wasser
Zum Lockern: fertiger Ei-Ersatz; 1 EL Sojamehl + 3 EL Wasser; 50 g Sojajoghurt/Seidentofu; 1 TL Backpulver + 1 EL Stärke + 3 EL Mineralwasser
Rührei: Zerhackte Zwiebeln in einer beschichteten Pfanne mit etwas Olivenöl anbraten. Seidentofu mit der Hand zerkrümeln und zu den Zwiebeln hinzugeben. Mit Kurkuma, Salz und Pfeffer abschmecken.
Honig: Agavendicksaft, Ahorn- oder Zuckerrübensirup

Der VEBU ist die größte Interessenvertretung vegetarisch und vegan lebender Menschen in Deutschland. Seit 1892 setzt sich die Organisation mit positiver Öffentlichkeitsarbeit dafür ein, den Fleischkonsum dauerhaft zu senken und eine pflanzenbetonte Lebensweise als attraktive und gesunde Alternative allen Menschen zugänglich zu machen. Der VEBU unterstützt beim Start in eine genussvolle Ernährung mit zahlreichen Angeboten und zeichnet sich durch originelle Kampagnen, vielfältige Veranstaltungen und die zielgerichtete Arbeit mit Multiplikatoren aus. Für Experten wie Verbraucher hat sich die Organisation als führende Anlaufstelle in allen Fragen des vegetarisch-veganen Lebens etabliert.
www.VEBU.de

Text: Pressetext VEBU, bearbeitet von Nanja Antonczyk | Fotos: Pixabay

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