Dass der blaue Dunst der Gesundheit schadet, ist allgemein bekannt. Weniger bekannt ist, dass Nikotin allein kaum gesundheitliche Schäden verursacht. Nikotin ist vielmehr jener Stoff, der zu Abhängigkeit bei Rauchern führt. Insgesamt ist es die Mischung aus zahlreichen Inhaltsstoffen, die den Tabak- und vor allem den Zigarettenrauch so gefährlich macht. Mit jedem Zug gelangt eine Unmenge an Chemikalien in den Körper. In einer Zigarette sind mehr als 3.800 chemische Verbindungen enthalten. Über 200 davon sind giftig, mindestens 40 krebserregend.

Als krebserregend werden unter anderen folgende Inhaltsstoffe eingestuft:

  • Teer ist ein flüssiges, schwarzbraunes Kohlenwasserstoffgemisch. Starke Raucher nehmen in ihrem Leben vier bis fünf kg Teer auf. Teer verklebt die Flimmerhärchen in den Atemwegen und der Lunge. Wenn sie verklebt sind, kann Staub nicht mehr nach außen gehustet werden.
  • Schwermetalle zum Beispiel Quecksilber
  • Nitrosamine sind giftige Stickstoffoxydgemische. Sie entstehen beim Verbrennen der Zigarette. Sie sind eine der am stärksten krebserregenden Stoffe überhaupt.
  • Nickel
  • Hydrazin
  • Vinylchlorid
  • Benzol
  • Benzapyren

Tabak und Radioaktivität

Mit jeder Zigarette steigt auch die radioaktive Belastung. Ein starker Raucher (20 bis 40 Zigaretten täglich), setzt seine Bronchien pro Jahr der gleichen Strahlenmenge aus, die bei 250 Röntgenaufnahmen der Lunge entstehen würde. Zigarettenrauch ist also auch mit einer Strahlenbelastung der Atemorgane verbunden.

Griechische Forscher, haben nachgewiesen, dass Zigarettentabak stärker radioaktiv strahlt als Pflanzenblätter um Tschernobyl. Laut Untersuchungen des Forschers Constantin Papastefanou von der Aristoteles-Universität in Thessaloniki, ist die Radioaktivität bis zu tausend Mal höher als jene durch Caesium-137 in Blättern in der Nähe des ukrainischen Atomkraftwerks.

Finger weg vom Glimmstängel – es ist möglich

Über 78 Millionen Raucher in Europa wollen mit dem Rauchen aufhören. Das sind die alarmierenden Kerndaten des EQUIPP-Reports (Europe Quitting: Progress and Pathways Report) – einer europaweit durchgeführten, repräsentativen Untersuchung zum Thema Raucherentwöhnung.

Rauchen ist keine „schlechte Gewohnheit“, sondern für 80 Prozent der Betroffenen eine Sucht. Viele Menschen, die mit dem Rauchen aufhören möchten, haben schon mehrere Rauchstopp-Versuche hinter sich. Damit der Weg aus der Sucht gelingen kann, bieten Apothekerinnen und Apotheker professionelle Hilfe & Therapievorschläge für den Rauchstopp an.

Zurzeit rauchen in Österreich im Schnitt 27 Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen täglich. Das ist deutlich mehr als im EU-Schnitt. Bei den Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren sind es erschreckende 29 Prozent der Mädchen und 25 Prozent der Burschen, die regelmäßig zur Zigarette greifen. Schätzungen des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen zu Folge sterben in Österreich an die 14.000 Personen jährlich an direkten und indirekten Raucherschäden.

Rauchfrei mit Tipps aus der Apotheke

Was hilft nun auf dem Weg ins rauchfreie Leben? Denn eines ist sicher – mit dem Rauchen aufzuhören zahlt sich in jedem Fall aus! Die am besten in wissenschaftlichen Studien belegte Hilfe ist die Nikotinersatztherapie mit Arzneimitteln. Vor allem Kombinationen von Nikotinpflastern (mit langsamen Wirkungseintritt, aber langer Wirkdauer) und schnell wirksamen Nikotin-Applikationen (Kaugummi, Spray etc.) können gut wirken. „Eine Nikotinersatztherapie bietet die Möglichkeit, mit dem Rauchen aufzuhören und verringert so die Nebenwirkungen eines Nikotinentzugs. Für viele Raucher sind wir Apothekerinnen und Apotheker die erste Anlaufstelle, um sich beraten zu lassen. Jahrelange Erfahrung in der Bewältigung von Zigarettenabhängigkeit und viele Möglichkeiten der zielgerichteten Therapie stehen hier zur Verfügung“, so Mag. pharm. Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. Denn der Rauchstopp fällt leichter mit professioneller Unterstützung der Apothekerinnen und Apotheker. Mehr als 30.000 Menschen konsultieren jährlich eine Apotheke, um sich beim Thema Rauchentwöhnung beraten zu lassen. Gemeinsam mit Ihrer Apothekerin bzw. Ihrem Apotheker können Sie es schaffen, einen rauchfreien Lebensweg zu beschreiten!

Apotheken auf einen Blick

In Österreich spielen die öffentlichen Apotheken eine wichtige Rolle als Gesundheitsnahversorger. Ob Großstadt, Kleinstadt oder Gemeinde: Die österreichischen Apotheken liefern Qualität auf höchstem Niveau. Insgesamt beraten knapp 6.000 akademisch ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker in 1.380 Apotheken die Bevölkerung in Gesundheitsfragen. Die Beratungskompetenz ist eine der zentralen Leistungen der Apotheker. Zusätzlich erbringen über 350 Apothekerinnen und Apotheker wertvolle Versorgungs- und Beratungsleistungen für die Patienten in den österreichischen Krankenanstalten.

Text: Österreichische Apothekerkammer, ergänzt und überarbeitet von Nanja Antonczyk

Aktuelle Themen

Hier ist noch Platz für Ihre Werbung!