In Bad Héviz liegt der größte natürliche und biologisch aktivste Thermalsee der Welt. Bereits die Römer legten hier den Grundstein für die Badekultur. Aus dieser Zeit gibt es heute noch den Ruinengarten in Seenähe. Die Heilwirkung der Hévízer Badekur ist legendär und geht aus einer über 200 Jahre alten Tradition hervor.

Heilwasser und purer Badegenuss

Pro Sekunde fließen 410 Liter schwefel- und mineralstoffhaltiges Wasser  aus einem 38 Meter tiefen Krater – somit wird das Heilwasser im See innerhalb von 72 Stunden komplett erneuert. Selbst im Winter kühlt dieses Naturwunder nicht unter 24 Grad ab, im Sommer erwärmt sich der See auf bis zu 38 Grad.

Einzigartige Naturschätze

Die Flora und Fauna des Hévízer Sees ist aufgrund der Wassertemperatur, seiner Zusammensetzung und seiner besonderen Umgebung einzigartig. Das Hévízer Heilwasser ist reich an Schwefelwasserstoff, Kohlensäure und Methan. Durch die ganzjährig milde Wassertemperatur herrscht rund um den Hévízer See ein mediterranes Mikroklima, das einige sehr seltene Tier- und Pflanzenarten hervorbrachte. Die Luft ist durch das verdampfende Thermalwasser besonders staub- und allergenarm. Bereits nach einem kurzen Aufenthalt in Bad Hévíz stellt sich rundum ein Gefühl der Entspannung ein.

Bad Hévíz im Frühling

Im Zeichen der Seerose

Ringsum im warmen Wasser breiten indische Lotusblumen ihre ausladenden Blätter aus. Von zartrosa bis lila leuchten die Blüten von Anfang April bis Ende Oktober. Sowohl in der warmen Jahreszeit als auch im Winter, wenn ein feiner Nebelschleier über dem See liegt, ist das Baden im warmen Wasser zwischen den blühenden Seerosen ein sinnliches Erlebnis. Ursprünglich waren im See nur weiße Seerosen beheimatet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde in zahlreichen Experimenten versucht weitere Seerosenarten heimisch zu machen. Das gelang schließlich Sándor Lovassy, Professor der Keszthelyer Landwirtschaftlichen Akademie im Jahr 1889, mit der roten indischen Seerose. Die Seerose ist das Wahrzeichen des Thermalsees, das sich auch im Hévízer Stadtwappen wiederfindet.

 

Seerosen-Souvenirs

Seebad

Indische Lotusblume

Heilmethode mit über 200-jähriger Tradition

Die traditionelle Hévízer Heilmethode beruht einerseits auf dem heilsamen Thermalwasser und andererseits auf Schlamm, wobei beide einen hohen Mineralstoffgehalt aufweisen. Besonders bei rheumatischen und motorischen Beschwerden ist eine Kur in Héviz zu empfehlen. Studien haben ergeben, dass das Thermalwasser Schmerzen lindert und die Bewegungsfunktion verbessert. Bäder im Thermalwasser, Heilschlammpackungen und die „Gewichtsbäder“ werden nach einer medizinischen Untersuchung entsprechend den Indikationen angewendet.

Die heutigen hochwertigen medizinischen Behandlungen basieren auf einer detaillierten Diagnose und einem individuellen Therapieplan. Die Rheuma-Klinik Bad Hévíz bietet den Kurgästen sämtliche erforderlichen Einrichtungen  an (Labor, EKG, Röntgen) – für eine komplette Kur ebenso wie für alle therapeutischen Verfahren und Behandlungen im Rahmen der Vorsorge oder Nachbehandlung.

Luftaufnahme von Bad Hévíz, Ungarn

Luftaufnahme des Thermalsee Bad Hévíz | Foto: Tourismusverband Bad Hévíz

Hévízer Spezialität: die Gewichtsbäder

Das Gewichtsbad ist eine Behandlung, bei der die Wirbelsäule gedehnt und die einzelnen Wirbel voneinander gelöst werden. Dadurch ist die Rückstellung der Bandscheiben in ihre ursprüngliche, natürliche Position möglich. Das Gewichtsbad ist völlig schmerzfrei, da sich der Körper durch die Auftriebskraft des Wassers entspannt und durch die Gewichte sehr schonend gedehnt wird. Während der Behandlung wird der Patient am Hals und/oder unter den Armen am Beckenrand fixiert, wobei je nach Krankheitsbild unterschiedlich schwere Gewichte am Rücken und/oder an den Fußgelenken angebracht werden. Die Gewichte sind üblicherweise 2, 3 oder 5 kg schwer.

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Im Video: Bad Hévíz und sein Heilwasser | Quelle: Bad Hévíz Tourismus

Der Thermoeffekt des Schlamms

Der Grund des Hévízer Sees ist mit einem 1 bis 7 Meter starken, dunkelgrauen und weichen Heilschlamm pflanzlichen Ursprungs bedeckt. Das Heilwasser und der aus dem Pannonischen Meer stammende Schlamm eignen sich für die Behandlung sämtlicher rheumatischer Erkrankungen und Probleme mit dem Bewegungsapparat.

Der Schlamm wird bei Kuren in Form von Schlammpackungen verwendet. Laut fachärztlichen Empfehlungen sollen maximal sechs Körperteile mit Schlamm bedeckt werden. Die Anwendung dauert 20 Minuten, danach wird mindestens 20 Minuten Ruhe und Entspannung empfohlen. Zu den wichtigsten Wirkungen der Schlammpackung zählt das Warmhalten des behandelten Körperteils.

Die besondere Wirksamkeit entsteht durch den Thermoeffekt der Schlammpackungen und den in diesen enthaltenen organischen als auch anorganischen Stoffen, wie beispielsweise den Radiumsalzen. Der Heilschlamm ist schmerzlindernd, fördert den Stoffwechsel, beruhigt das Nervensystem, regt die Drüsentätigkeit sowie die Zelltätigkeit und damit die Heilung an.

Wellness für Körper und Seele

Neben den klassischen Kurbehandlungen kommen in Bad Hévíz auch Wellness-Fans voll auf ihre Kosten: Sowohl im Seebad als auch in zahlreichen umliegenden Hotels werden zahlreiche Wellness- und Beauty-Behandlungen angeboten, z.B. Relaxmassagen oder fernöstliche Massagen, verschiedene Packungen (Kräuter-, Aromapackungen), Gesichts- und Anti-Aging-Behandlungen. Ausländische Gäste schätzen auch das günstige Preisgefüge Ungarns für einen Kur- oder Wellness-Aufenthalt in Bad Hévíz. Therapeutische Dienstleistungen oder Wellnessbehandlungen kosten hier im Schnitt zwischen 50 und 70 Prozent der in Deutschland und Österreich üblichen Preise – und das mit Top-Service und in absolut inspirirendem Wohlfühl-Ambiente. Ein großes Plus ist außerdem die Nähe zu den deutschsprachigen Ländern: Ab der österreichisch-ungarischen Grenze sind es nur noch 75 Kilometer bis zu dem Kurort rund sechs Kilometer westlich des Balaton (Plattensee). Zwischen April und Oktober gibt es wöchentliche Direktflüge von Deutschland zum Hévíz-Balaton-Airport.

Demnächst auf unserer Website: die schönsten Ausflugsziele in und rund um Bad Hévíz

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von Ungarn Tourismus. Text und Bilder (wenn nicht anders angegeben): Nanja Antonczyk

Bad Hévíz | Hoteltipps

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